Es ist kurz nach 10 Uhr, aber noch kein Driver in Sicht. Aber noch werden wir nicht unruhig – cha-cha, wie man hier sagt (immer mit der Ruhe). Nach einer Viertelstunde kommt dann auch ein Taxi vorgefahren und ein kleiner Thai steigt aus. Irgendwie verstehe ich immer Bangkok und sage: No, no, we won´t drive to Bangkok… und dann fällt mir ein: Oh mann, der spricht ja nicht von Bangkok, sonder meint Ban Krud und natürlich ist das richtig und wir steigen ein, permanent irgendwelche Entschuldigungen murmelnd…mir ist das schon peinlich…
Ein paar Kilometer weiter – wir sind noch immer in Hua Hin – und nach diversen Erkundigungen des Drivers, wohin wir wollen, hält er plötzlich an, macht den Kofferraum auf und wühlt hinter unseren Reisetaschen rum, bis er endlich freudestrahlend ein Prospekt in der Hand hält und uns mit vielen Gesten übergibt (nice place, really, you should visit it, it´s very nice…) Naja, wir sagen schließlich zu, uns das BayView Beach Resort mal anzusehen, aber wir wollen auf keinen Fall unser Ziel aus den Augen verlieren und in das Banito Resort – es sollte anders kommen.
Wir halten an einer Tankstelle und während der Tank mit frischem Gas gefüllt wird, geht Dieter nochmal in ein 7eleven, um Wasser und einen kleinen Snack zu holen. Ich warte inzwischen im Auto. Der Driver telefoniert, was ja nicht unbedingt überraschend ist – die Thais lieben das Reden und Telefonieren im Besonderen – und plötzlich hält er mir das Telefon hin: For you…yes, for you…Völlig überrumpelt nehme ich das Handy und habe eine Dame von der Rezeption des Banito Resort am Ohr! Da hat doch der Driver Kontakt zum Banito aufgenommen und unsere Ankunft angekündigt und die wollen jetzt von uns wissen, wann wir kommen, wieviele Nächte wir bleiben wollen und und und. Ich bin immer noch völlig daneben, kann aber gerade noch entsprechende Auskunft geben – so ist das eben hier, man muß sich ja eigentlich um nichts kümmern, alles kommt von allein… Als Dieter wieder einsteigt, erzähle ich ihm von dem Telefonat, er kann es kaum glauben…Auf jeden Fall beschließen wir, uns das BayView Beach Resort anzusehen, zumal es ja auf dem Weg liegt, wie der Fahrer uns immer wieder versichert. Gegen Mittag – wir sind mittlerweile ein wenig eingedöst – biegt der Driver dann plötzlich ab und gibt uns zu verstehen, daß wir gleich am Ziel seien – gleich sind wir also am BayView angekommen – ich bin schon ganz gespannt auf den „Private Beach“ – so stehts zumindest im Prospekt. In sengender Hitze steigen wir vor der Rezeption aus, schon kommt eine kleine sympatische Thai lächelnd auf uns zu und begrüßt uns in fließendem Englisch. Um es kurz zu machen: wir bleiben hier! Die Bungalowanlage ist perfekt, kleine Häuschen mit einer Holzveranda, saubere Betten, Kühlschrank, Wasserkocher mit Nescafe und Creamer, Badezimmer, Schrank mit eingebautem Safe – alles da, alles funktioniert, das ganze für 1500 Bht – INKLUSIVE Frühstücksbuffet; außerdem gibt es einen kleinen Pool und direkt dahinter – ein RIESEN-Strand, bestimmt 4 Kilometer lang, kein einziger Mensch – und schon gar kein Falang – ist hier zu sehen, aber am Ende des Strandes in Richtung Süden sieht man auf einem Berg einen Tempel in der Sonne glänzen – das ist schon fast unwirklich und wir brauchen auch gar nicht zu diskutieren, hier ist es wunderschön und außerdem liegt das auch noch in unserem Budget. Der Driver freut sich natürlich, vermutlich mehr über seine Provision als daß es uns gefällt, und das Banito – naja, wird einfach ignoriert.

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