Nun ist es also soweit:

Der Verkauf von Siemens IT Solutions and Services (SIS) an Atos Origin ist vollzogen. Hier ein Auszug eines Statements aus dem Web

[Quelle: ZDNet vom 01. Juli 2011]

Atos Origin, das ab sofort nur noch unter dem Namen Atos firmiert, hat den Abschluss der Akquisition von Siemens IT Solutions and Services (SIS) bekannt gegeben. Auf der heutigen außerordentlichen Aktionärsversammlung am Hauptsitz im französischen Bezons wurde die Transaktion mit 99,99 Prozent der Stimmen bestätigt.

Außerdem hat Atos mit Siemens einen der weltweit größten IT-Outsourcing-Verträge abgeschlossen: mit einem Vertragswert von insgesamt 5,5 Milliarden Euro und einer Laufzeit von sieben Jahren. Die Vereinbarung umfasst den Betrieb der gesamten IT-Infrastruktur, Anwendungen und Services.

Thierry Breton CEO und Chairman of AtoS

Thierry Breton CEO und Chairman of AtoS

„Heute ist ein großer Tag für unser Unternehmen. Wir schlagen ein neues Kapitel in unserer Geschichte auf und werden einer der zehn größten IT-Dienstleister weltweit“, sagte Thierry Breton, CEO und Chairman von Atos, auf der Aktionärsversammlung. „Wir haben jetzt die Chance, als Fortschrittsmotor zu agieren, mit unseren Kunden Geschichte zu schreiben und den Markt mit neuen Ideen zu beleben.“

Atos zahlt für Siemens SIS insgesamt 850 Millionen Euro. Im Gegenzug beteiligt sich Siemens für mindestens fünf Jahre mit einem Aktienanteil von 15 Prozent an Atos.

[…]

Durch die Transaktion entsteht ein IT-Dienstleistungsunternehmen mit einem Pro-forma-Gesamtumsatz von rund 8,7 Milliarden Euro und 78.500 Mitarbeitern in 42 Ländern.

Nun, das waren fast 26 Jahre  – genau 9454 Tage – SIEMENS für mich, und das stimmt schon nachdenklich. Immerhin bin ich mit der Firma ja quasi groß geworden und vermutlich habe ich eher das Wort SIEMENS sprechen können als Mama oder Papa…
Allerdings hat sich Firmenbild in all den Jahren schon sehr gewandelt – war SIEMENS seit jeher ein Begriff für „Die große Familie“, so hat sich dies mit der Übernahme des Nixdorf-Konzerns im Jahre 1990 schlagartig gewandelt. Da gab es auf einmal Visionen, der Begriff Global Player wurde eingeführt und Schlagworte wie „Value added Services“ machten deutlich, daß aus dem Ur-Deutschen Unternehmen mehr und mehr ein zunehmend von amerikanischen Geschäftsbegriffen geprägter Konzern werden sollte.
Nach etlichen Umstrukturierungen, Umbenennungen, Neuaufstellungen und Entlassungswellen über die Jahre hinweg bis hin zur Gründungen der SIS GmbH im vergangenen Oktober 2010 hat sich letztendlich gezeigt, daß wir als Mitarbeiter nicht mehr Bestandteil einer großen Familie sind, sondern nur noch eine Personalnummer und schlimmstenfalls sogar nur noch einen Kostenverursacher darstellen.
Insofern fällt mir heute, nach vielen Gesprächen und noch mehr Stunden des Nachdenkens, der Wechsel zu AtoS gar nicht so schwer. Zwei Faktoren machen mir zudem die positive Einstellung etwas leichter: erstens natürlich die Besitzstandswahrung und zweitens der Sachverhalt, nicht in einer zentralen Funktion tätig zu sein, sondern ein klassischer Leistungserbringer und somit nicht unbedingt von dem uns allen noch bevorstehenden Personalabbau von 650 Kolleginnen/Kollegen betroffen zu sein – Stand heute…

Also ist mein nächstes Ziel, die positive Einstellung und Motivation zu bewahren und zu beobachten, wie wir uns (AtoS) jetzt am Markt behaupten.

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