Auf der knapp 2 stündigen Fahrt nach Hua Hin sehen wir plötzlich auf der Gegenfahrbahn einen Haufen Polizisten, Straßensperren und kein einziges Fahrzeug mehr. Unser Driver klärt uns auf: Der König ist unterwegs nach Bangkok. Und tatsächlich fahren kurze Zeit später eine ganze Handvoll Limusinen mit verdunkelten Fenstern an uns vorbei; der Driver nickt: the King. Sehen konnten wir seine Majestät König Bhumipol nicht, aber es war trotzdem sehr beeindruckend, daß gleich eine ganze Autobahn gesperrt wird. Logisch ist das auch, schließlich hält sich der König überwiegend in seiner Sommeresidenz in Hua Hin auf (man kann dort leicht erkennen, wenn der König da ist: draußen auf dem Meer sind dann immer zwei Kriegsschiffe in Nähe der Küste postiert; ist der König nicht da, liegen sie weiter draußen auf dem Meer, wo man sie nicht sehen kann).

Etwa 20 Kilometer vor Hua Hin fragt uns der Driver nach dem Hotel; SIRIN sagen wir, aber es wird schnell klar, daß der arme Kerl gar nicht weiß, wo das SIRIN ist. Aber wir sind bestens vorbereitet: No problem, we have a navigation system! Dieter holt sein Garmin aus der Tasche und kurze Zeit später können wir dem Driver den Weg weisen. Er wird ganz still, sicherlich ist ihm das peinlich, aber was soll er machen?

Gegen kurz nach zwölf Uhr stehen wir vor dem SIRIN und Dieter springt rein, um nach einem Zimmer zu fragen. Ja, geht klar, aber das Zimmer soll 1900 Bht kosten (und: Breakfast not included, was ich aber erst gar nicht mitbekomme). No, sage ich spontan; letztens haben wir für ein Zimmer noch 1700 Bht bezahlt. Sonkran, Sonkran – ist die Antwort und klar: das Wochenende steht vor der Tür und bis einschließlich Sonntag sind die Preise eben höher – Thais sind halt auch gute Geschäftsleute! Na gut, was soll´s; die Zimmer sind immer sehr sauber, mit Safe und frischer Wäsche, was machen da schon 200 Bht, also knapp 4 Euro (wie gesagt: daß das Frühstück extra kommt und wir dafür rund 300 Bht je Frühstück ansetzen müssen, kommt mir erst später, als wir auf dem Zimmer sind und ich Dieter nochmal frage, ob das auch o.k. ist).

Naja, und dann kommt gleich die zweite Überraschung: wir haben gerade provisorisch die Reisetasche aus- und den Schrank eingeräumt, da klingelt Dieter´s Handy. Harry ist dran und murmelt irgendetwas von wegen … ja, Werner habe nochmal Glück gehabt und sei gut in Deutschland gelandet. Ja wie, ist da was passiert? Wir sind ganz aufgeregt und dann kommt Harry mit der Sprache raus: In ganz Europa sind die Flughäfen gesperrt wegen dem Vulkanausbruch des Eyjafjallajökull in Island! Mann, das haben wir gar nicht mitbekommen, wer schaut schon Fernsehen?? O.k., Werner ist also wieder daheim, aber Mara ist in Amerika, hoffentlich kommt sie gut am Montag wieder zurück!! (Falsche Hoffnung, wie sich später herausstellte: Mara mußte Ihren Aufenthalt in Kalifornieren unfreiwillig bis zum 26. April verlängern – vorher war nix zu machen, alle Flüge waren abgesagt, weil die Maschinen in Europa gar nicht landen konnten! Das war noch Aufregung pur, aber Mara hat das Beste draus gemacht – sie ist einfach nicht unterzukriegen!)

Auf diesen Schreck hin hat das kalte Singha, das wir anschließend auf unserem Balkon oberhalb des Pools tranken, gar nicht mehr so gut geschmeckt. Letztendlich konnten wir aber eh nichts machen, also schnell die Badesachen gepackt und ab an den Beach. 

Hier hat sich nichts verändert, unser „Liegeplatzwart“ hat uns auch gleich von weitem erkannt und uns vorbildlich wie immer zwei Liegen bereitet und Essen und Trinken angeboten – aber: alles hat seinen Preis! Die Liegen haben uns je Liege 100 Bht gekostet und die Getränke sowieso – auch hier sind die Preise höher als zum letzen Mal, aber was tut man nicht alles für die Bequemlichkeit! Und dann das Meer: Unbeschreiblich! Mindestens 34 Grad, wie daheim in der Badewanne, nur der Schaum und das Quietsche-Entchen haben gefehlt, ansonsten ist alles perfekt. Was für ein Genuß, ich hätte ewig im Wasser bleiben können, aber irgendwann haben wir uns dann doch wieder in die Sonne begeben, damit wenigstens die Badehose und der Bikini noch etwas trocknen konnten. So lange habe ich darauf gewartet und jetzt genieße ich jede Sekunde und mache mir bewußt, wie gut es mir doch geht, daß ich mir das alles leisten kann!
Zurück im Hotel duscht Dieter schnell und geht dann zur Massage, das dauert etwa eine Stunde. Ich sitze noch eine Viertelstunde auf unserem Balkon, dann dusche ich auch und versuche anschließend, hier in ein WiFi-Netz zu kommen. Merkwürdigerweise zeigt meine Anzeige vollen Ausschlag, doch in keines der Netze komme ich rein, obwohl die Netze nicht geschützt sind. Na, macht auch nichts, es gibt hier ja überall Internetcafes, das ist also kein Problem. Dann rauche ich noch in der abendlichen Wärme eine Zigarette und als Dieter von seiner Massagesitzung kommt, machen wir uns fertig und gehen ins Mai Tai, bestellen ein großes Singha mit zwei Gläsern Eis und eine Kleinigkeit zu essen (Fried Pork mit Garlic und Pepper – meine Leibspeise…). Und damit lassen wir den Tag auch ausklingen, keiner von uns beiden hat noch große Lust auf Unternehmungen und wir freuen uns auf unser Bett.

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