Wir wollen im PARIS frühstücken, in einem richtigen französischen Bistreau und so machen wir uns direkt auf den Weg – ohne auch nur eine Tasse Kaffee, was wir noch bereuen sollten. Das PARIS ist nicht weit entfernt, nur ein paar hundert Meter den sogenannten Strip hinunter. Aber schon auf dem Weg dorthin bleiben wir immer wieder stehen und bestaunen die Themenhotels auf unserer und der gegenüberliegenden Straßenseite, machen Bilder und genießen den schönen Tag. Das Wetter ist super, die Sonne scheint und es ist sehr angenehm, also wollen wir draußen frühstücken. Vor dem PARIS ist ein kleines Cafe, das genau unseren Vorstellungen entspricht, aber das ist hoffnungslos überfüllt. Also gehen wir durchs Casino und befinden uns in mitten in Paris bei früher Dunkelheit. Auch hier gibt es den künstlichen Himmel, doch der ist sehr niedrig und wirkt bei weitem nicht so echt wie der im VENTIAN, man merkt sofort, daß dies kein echter Himmel ist und wir sind richtig enttäuscht. Auf der Suche nach einem Cafe stellen wir fest, daß wir überall Schlange stehen müssen, um einen Platz zu bekommen und nach einer halben Stunde geben wir entnervt auf und verlassen das Hotel.
Ich glaube, in der Nähe einen Hinweis auf – na klar: einen Starbucks! – gesehen zu haben und so ist dies unser neues Ziel. Bis zum Starbucks kommen wir aber gar nicht, denn wir sehen das Harley Davidson und direkt davor das dazugehörende Cafe – endlich! Mittlerweile ist es schon halb zwölf und wir brauchen unbedingt Kaffee – und den gibt’s hier „as much as you can drink“ ! Der Tag ist gerettet. Wir brunchen in aller Ruhe und bestaunen das bunte Volk, das an uns vorbeizieht.
Das ist wirklich erstaunlich, alle Altersgruppen in allen möglichen und vor allem unmöglichen Outfits sind hier vertreten – inklusive kurzen Hosen mit Sandalen und weißen Socken. Und das sind bei weitem nicht nur Touris, sondern vor allem Amis, die hierher kommen, um mal ein schnelles Spielchen zu wagen.
Wahrscheinlich sagen die Frauen hier nicht: „Schatz, ich geh mal schnell Einkaufen“ sondern „Schatz, ich mach mal schnell ein Spielchen…“  Auch in allen Casinos ist ein kompletter Querschnitt de Bevölkerung vertreten; bei weitem hat hier die Mehrheit keine Abendgarderobe an sondern läuft in Jeans, kurzen Hosen und sogar barfuß herum – ein Anblick, an den wir uns erst gewöhnen müssen, aber letztendlich ist das Spielen hier so normal wie Eis essen. Nevada ist ja auch der einzige Staat in Amerika, in dem das Spielen legal ist – überall sonst ist das Spielen verboten.
Wir gehen den gesamten Strip auf dieser Seite hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf bis zum VENETIAN; jedes Hotel wird gebührend bestaunt und besichtigt, und bis wir am späten Nachmittag im Cesar´s Palace ein Bierchen zur Entspannung trinken, haben wir dies alles gesehen:
Das MGM, die Paramounts, das New York, unser LUXOR – allerdings nur von außen, weil hier ja bald einchecken werden, das Exalibur und natürlich Cesar´s Palace – wie in Rom haben wir hier auch den Trevi-Brunnen gefunden. Im Rückblick ist das alles der reine Wahnsinn; die Hotels sind einfach riesig, anders kann man das gar nicht ausdrücken; was muß das alles nur gekostet haben und trotz der Finanzkrise ist es überall voll – naja, arme Amerikaner können sich das so oder so nicht leisten und kommen nicht hierher.

Nach einem kurzen Besuch in unserem Zimmer – um uns frisch zu machen – besuchen wir das Wachsfigurenkabinett im VENETIAN. Einige Figuren sind ganz gut getroffen, aber im Großen und Ganzen sind die wächsernen Nachbildungen bestimmt nicht so echt wie in London. Wir machen auch einen Rundgang durch die Geisterstraße, hier schreie ich tatsächlich mehrmals laut auf, als plötzlich irgendwelche grausigen „Gespenster“ neben, vor oder hinter uns auftauchen. Zur Beruhigung gehen wir nochmal nach draußen und suchen den Starbucks auf, dann ist auch dieser Tag fast vorbei.
Auf dem Rückweg zum VENETIAN kommen wir am MIRAGE vorbei – und hier startet gerade die große Feuershow. In einem kleinen See ist ein künstlicher Vulkan gebaut und pünktlich jeden Abend um 22:ooh Uhr beginnt der „Ausbruch“: der Vulkan spukt feuerrote Lava, unterstützt von tiefem Grollen, das so gut verstärkt aus den (nicht sichtbaren) Lautsprechern kommt, daß wir glauben, die Erde bebt tatsächlich. Die unterlegte Musik paßt perfekt zu dieser Show und so bleiben auch wir eine gute halbe Stunde hier stehen und bestaunen das Schauspiel. Es sind so viele Menschen jetzt unterwegs, daß wir nur sehr langsam mit der Menge schwimmen können und sind irgendwann wirklich froh, wieder im Hotel zu sein.
Mehr braucht man gar nicht zu sehen und auf eine der vielen Shows haben wir auch verzichtet – die Auswahl ist einfach zu groß.

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