27.03.2002  Mandalay

Am nächsten Morgen müssen wir wieder mal früh aufstehen, denn um 05:00h früh ist das Taxi schon da, um uns zum Flughafen zu bringen. Es ist Army-Day und viele Ausfallstrassen sind vom Militär abgesperrt, deshalb müssen wir schon so früh los. Der Fahrer ist erst mürrisch, aber als ich ihm eine Zigarette anbiete, greift er sofort zu und wird zugänglich, allerdings spricht er ein Englisch, das wir überhaupt nicht verstehen, aber die Geste allein zählt, oder?
Am Flughafen kommt gleich ein Boy, nimmt unsere Rucksäcke (beide) und bringt uns zum Schalter, der allerdings noch geschlossen ist! Pässe, Tickets und Gepäck – alles in der Hand des uns völlig unbekannten Jungen, aber schliesslich hat er uns eingecheckt – trotz geschlossenem Schalter – und bekommt für seine Mühe auch einen Dollar, was uns mit Sicherheit seine guten Wünsche beschert.
Nach einer Stunde Flug landen wir in Mandalay. Zunächst sind wir sehr erstaunt über den Preis, den die Taxi-Fahrer verlangen (4000 Kyat für die paar Kilometer!), aber dann stellen wir fest, dass wir bereits am neuen Airport angekommen sind und der ist 48 Km von Mandalay entfernt – fast wie in Kuala Lumpur! Auf zwei grossen Schotterstrassen (!) fahren wir ins E.T. Hotel – eine Empfehlung unseres Hoteliers in Yangon. Htoo-Htoo begrüsst uns wie alte Freunde, naja, der Gewinn bestimmt das Leben, vor allem in Burma!
Für 18 FEC´s bekommen wir auch hier ein Doppelzimmer mit Dusche und WC und AC (wie gesagt, wenn Strom da ist), Frühstück inklusive! Der Service ist perfekt – Htoo-Htoo lädt uns zu einem Snack auf dem Dach ein. Der Ausblick ist malerisch, sogar der Mandalay Hill ist zu sehen und nach einem Kaffee und Obstsalat relaxen wir ein paar Stunden auf dem Dach über Mandalay und beobachten die Strassenszenen, die sich uns unten bieten.

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Hier kommen wir auch zum ersten Mal Kontakt mit der berühmten Tanaka-Paste, denn ungeniert „schminkt“ sich ein junger Mann, der sich später als Bediensteter erweist. Die Tanaka-Paste wird aus dem Holz der Tamarinde gewonnen; die Holzstücke werden auf einem flachen Stein mit etwas Wasser zu feinem Pulver vermischt und auf Wangen, Stirn und sonstige Körperteile aufgetragen, die der Sonne ausgesetzt sind. Die Paste verhindert Sonnenbrand und soll kühlend wirken, nebenbei dient sie auch als Schminke im klassischen Sinn – im ganzen Land sieht man die Menschen mit dieser gelben Paste und es sieht alles andere als komisch aus, sondern gehört hier einfach dazu!
Htoo-Htoo zeigt uns das Angebot seiner Tagestouren und zum Einen, um ihn nicht vor den Kopf zu stossen und weil wir ja auch wirklich was sehen wollen, buchen wir für morgen eine Tagestour: Für 10 Dollar (wir bezahlen diesmal in US-Dollar, das kommt besser an) „machen“ wir die Amarapura-Sagain-AVA-Ubein-Bridge-Tour fest – wir fühlen uns wie die Neckermann-Touris, obwohl wir einen persönlichen Fahrer haben werden! Aber es muss sein!
Wir beschliessen, uns ein wenig hinzulegen und erst gegen Spätnachmittag zu Fuss zum Mandalay Hill zu gehen – die AC läuft nicht, aber wir ärgern uns nicht, schlafen ein wenig und als wir aufwachen, funktioniert auch die Klimaanlage wieder und wir machen uns auf den Weg.

Die grobe Richtung ist einfach, denn der Mandalay Hill erhebt sich hoch über die Stadt und ist auch von unserer Dachterrasse aus gut zu sehen. Die Strassen in Mandalay sind rasterförmig angelegt und so muss man eigentlich nur die Querstrassen zählen und richtig abbiegen. Der Weg zieht sich bei der Hitze ganz schön in die Länge und so denken wir mehr als einmal, eine Fahrradrikscha zu nehmen – ganz Mandalay wimmelt von Fahrrädern und die Rikschas sind ein alltägliches Fortbewegungsmittel, mal abgesehen von den Bussen, die mehr als das Doppelte an Fahrtgästen befördern als normalerweise überhaupt möglich ist. Auf dem Weg zum Mandalay Hill wollen wir am Königspalast vorbei. Er liegt im nordöstlichen Teil der Stadt und ist in einem vollendeten Quadrat angelegt; die vier Mauerabschnitte sind jeweils 2 Km lang, der sie umgebende Festungsgraben ist 70m breit und 3m tief! König Mindon Min hat ihn 1857 in Auftrag gegeben, er wurde in burmesischer Tradition ganz aus Teakholz gebaut und brannte 1945 bei erbitterteten Gefechten zwischen den vorrückenden britischen und indischen Truppen gegen die japanischen Streitkräfte, die Mandalay seit 1942 besetzt hielten, bis auf die Grundmauern nieder. Heute ist das Festungsgelände im Besitz der burmesischen Armee und die Soldaten bauen auf einigen freien Flächen sogar Obst an, um den kargen Sold aufzubessern.
Besichtigen wollen wir den Palast nicht, aber nachdem wir uns schwitzend zu der Fahrt mit einer der Fahrradrikschas entschlossen haben, fahren wir – jeder in seiner eigenen Rikscha und mit dem Rücken zur Fahrtrichtung hinter dem Fahrer sitzend – an der gesamten Ostseite des Palastes entlang und erst jetzt erschliesst sich uns die Grösse und Erhabenheit, die dieser Palast in alter Zeit gehabt haben muss!

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Am Südwesteingang zum Mandalay Hill bewachen zwei riesige aus Marmor gehaunene Löwen den Stufenaufgang und rund um den Eingangsbereich haben sich einige kleine Restaurants etabliert, in denen man sich in Ruhe bei einem kühlem Getränk auf den Aufstieg auf den 236m hohen Hill vorbereiten kann – auch wir machen hier nochmal einen Stop.
Nachdem wir auch hier den obligatorischen Obulus von 3US$ pro Person entrichten, können wir den Aufstieg wagen – barfuss, unsere Schuhe bleiben am Fusse des Berges zurück. Unsere bleichen Europäerfüsse sorgen mehr als einmal für lächelnde Blicke der Einheimischen, die sich rechts und links des Aufgangs kleine Läden errichtet haben, wo für die Touris alles zu kaufen ist, was man sich denken kann; so können auch die armen Leute noch vom Tourismus profitieren.
Der Aufgang ist beschwerlich, aber mehr wegen der grossen Hitze (obwohl es schon nach 16:00h ist) als wegen der breiten bequemen Stufen. Viele kleine Absätze laden zur Rast ein und wir wandern gemächlich an diversen Buddhastatuen vorbei, gehen durch eine riesige Halle mit von barfüssigen Besuchern glatt poliertem Holzboden bis hoch zu dem grossen stehenden Buddha, der in Richtung Königspalast schaut und einen strahlenden Lichterkranz um sein Haupt erhalten hat

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(die Legende erzählt, dass einst Buddha mit seinem Schüler Ananda hier Rast gemacht und verkündet hat, dass im 2400sten Jahr der Begründung seines Glaubens am Fusse dieses Berges einst eine grosse Stadt gegründet werden würde – nach unserer Zeitrechnung war dies das Jahr 1857 und da verordnete König Mindon Min den Umzug von Amarapura nach Mandalay!).
Der phantastische Ausblick oben auf dem Hill hinunter auf die umliegenden Ebenen und über die Verteidigungsmauern des Palastes von Mandalay hinweg entschädigt uns für die „Strapazen“ des Aufstieges und nach einer Cola sind wir auch in der Lage, festzustellen, dass man sogar mit kleinen Minibussen von der Nordwestseite her bis hinauf zum Gipfel fahren kann. Wir sind entsprechend stolz und machen uns langsam wieder an den Abstieg, denn die Dämmerung ist im Anzug und die Beleuchtung ist nicht gerade strahlend, zumal wir ja immer mit dem Nichtvorhandensein von Strom rechnen!
Zurück zum Hotel gelangen wir mit einem kleinen Datsun-Taxi und nach einem köstlichen Abendessen in einem Restaurant schräg gegenüber vom E.T. Hotel schlafen wir wie die Murmeltiere und freuen uns auf den morgigen Ausflug.

28.3.2002 Ausflug zu den Königsstätten Amarapura-Ava-Sagain und zur Ubein-Bridge

Um halb neun holt uns unser privater Fahrer ab und im klimatisierten Datsun fahren wir zunächst nach Amarapura. Wir machen mit unserem Driver einen Aufenthalt von 1 Stunde aus und laufen los. Hier wimmelt von weissen Marmorblöcken, die jede Station der Fertigung eines dieser wunderbaren Buddhas zeigen.

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Von den unbehauenen und rauen Blöcken über die Phase der groben Formgebung bis hin zum Polieren der fertigen Statuen mit einem feuchten Lappen getränkt mit Marmorstaub. Dieter filmt wunderschöne Szenen und als wir noch beobachten können, wie fertige Statuen noch ohne Form des Gesichts mit Hilfe einer aus Holz gefertigten primitiven Seilwinde auf einen kleinen Laster gehoben werden, prägt er den Ausdruck „die Gesichtslosen“ – und selten hat eine Formulierung so perfekt gepasst!
Danach werden wir ungefragt zu einer Weberei gefahren, der Besuch ist in der Tour inbegriffen, sonst hätten wir das wohl nicht gemacht, aber er hat sich gelohnt: wie im Mittelalter oder zumindest vor Beginn der industriellen Revolution werden hier feine Seidenfäden auf Holzwebstühlen zu wunderschönen Longhis und sonstigen Stoffen verarbeitet. Es sind überwiegend Frauen, die hier tätig sind, aber auch ein paar wenige Männer, und das Klappern der Webstühle ist schon von weitem zu hören. Diese Handfertigung ist für uns, die nur noch Maschinen kennen, ein wahres Wunder und das Ergebnis spricht für sich; dennoch sind wir willensstark und kaufen nichts.
Unser Fahrer drängelt jetzt ein wenig, denn wir wollen im Mahagandhayon Kloster der Speisung der Mönche beiwohnen, die punkt elf Uhr beginnen soll (und zu einer richtigen Touristenattraktion geworden ist). Das Kloster (auch: Kyaung) wird von mehreren tausend Mönchen und Nonnen bewohnt und ist berühmt für seine strikte religiöse Disziplin.

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Jeden Morgen um elf Uhr findet sich die gesamte Mönchsgemeinde zum gemeinsamen und aussergewöhnlich stillen Mittagsmahl zusammen und einmal in der Woche können auch Fremde (Einheimische und Touristen) diesem Schauspiel beiwohnen. In einer langen Doppelreihe schreiten junge, alte, kleine und grosse Mönche in ihren braunroten Roben an uns vorbei, in den Händen halten sie die schwarze Bettelschale und jeder hat einen bunten Becher aus Keramik oder Plastik in der Hand, um die Speisen aufzunehmen. Alles geschieht in völliger Ruhe, es gibt kein lautes Wort und keine Hektik, jeder ist voller Disziplin und besonders beeindruckend sind die Nonnen; die kleinen mit ihren kahlgeschorenen Köpfen unterscheiden sich nur in der Farbe ihrer Roben von ihren männlichen Kollegen, sie sind nämlich in einem hellen Rosa gehalten.
Nach diesem Schauspiel können wir in die Privaträume der Mönche und uns ist etwas unwohl dabei, aber neugierig sind wir schon, wie so eine Kammer hier aussieht; entgegen unserer Vorstellung sind die Zimmer eigentlich ganz normal eingerichtet, auf den Betten liegen bunte Decken und auf den Regalen stehen viele Bücher; das ganze erinnert stark an ein Studentenwohnheim und ist so ganz und gar nicht spartanisch.
Die nächste Station auf unserer Tour ist AVA oder auch Inwa genannt. Ava ist eine alte Königsstadt, die seit 1346 etwa 400 Jahre lang die Hauptstadt des burmesischen Königreiches war, bis der Regierungssitz 1841 nach Amarapura verlegt wurde. Ava liegt mitten im Ayerawaddi und ist heute nur noch mit einem kleinen Fährboot zu erreichen. Der „Hafen“ ist einfach aus dem feinen gelben Sand herausgehauen und die Stufen, die hinunter zum Wasser führen, sind ohne Befestigung; aber dafür gibt es ein Tickethäuschen und wie überall in diesem Land müssen wir auch hier mal wieder soetwas wie Eintritt bezahlen: mit 3 FEC sind wir berechtigt, inklusiver aller „Gebühren“ mit dem Fährboot nach Ava hinüberzusetzen.

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Es liegt ein einziges Boot am Ufer und so gehen wir direkt an Bord – nur um anschliessend in der brüllenden Hitze zu stehen! Nach etwa 10 Minuten meint ein mitfühlender Einheimischer, dies sei ja auch nicht das richtige Boot und deutet auf ein kleines flaches Boot, das gerade in diesem Augenblick vom gegenüberliegenden Ufer ablegt und auf uns zuhält. Dies ist mal wieder ein typisch asiatisches Erlebnis: man muss nur lange genug irgendwo stehen, dann fragt schon jemand, ob man Hilfe braucht oder erzählt einem, was man wissen muss!
Mit einem Ponywagen erkunden wir die Insel – Massage inbegriffen! Es gibt keine Strassen, nur holprige Feldwege, auf denen noch Ochsenkarren verkehren – wie übrigens in ganz Burma!

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Sehenswert sind eigentlich nur der Wachtturm Nanmyin – auch der Schiefe Turm von Ava genannt, ein riesiges gelbes Labyrinth-Bauwerk mit Namen Maha Aungmye Bazan – früher ein bekanntes Kloster – und das vollständig aus Teakholz gebaute und glücklicherweise nicht renovierte Kloster Bagaya Kyaung. Es ist noch vollständig erhalten und wird von 267 Säulen getragen (die grösste ist 18m hoch und hat einen Umfang von 2,70m). In der riesigen Innenhalle ist es angenehm kühl und die düstere Atmosphere lässt noch erahnen, wie die Mönche damals hier gelebt und ihre Pali-Schriften studiert haben.
Auf dem Weg zum Sagain-Hill am Westufer des Ayerawaddi überqueren wir die Ava-Bridge. Diese Brücke war bis 1998 die einzige Brücke über den Ayerawaddi; jeder, egal ob LKW, Ochsenkarren oder Rikschafahrer muss eine Brückengebühr entrichten und es darf aufgrund der strategischen Bedeutung weder von der Brücke noch die Brücke selbst fotografiert werden (wir haben es dann später aber doch geschafft!).
Die zahlreichen Stupas auf den Anhöhen bieten ein phantastisches Bild und wir können zum ersten Mal erahnen, in welchen Massen hier in Burma Tempel, Pagoden und Stupas in hellem Gold erstrahlen – es ist einfach unglaublich und kaum angemessen zu beschreiben! Auf dem Sagain-Hill gibt es eine ganze Reihe goldener Chedi und Kyang und in Umin Thounzeh stehen 45 Buddhastatuen, die in einer halbmondförmigen Kolonnade angeordnet sind. Wir besuchen einige der Pagoden und geniessen am Fusse des Hills eine wunderbare burmesische Nuddelsuppe, begleitet vom Karaoke-Geschrei der einheimischen Bevölkerung. Im grossen und ganzen hat uns der Sagain-Hill viel besser gefallen als der Mandalay-Hill, obwohl es auch hier einige Treppen zu erklimmen galt.

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Eine weitere Attraktion ist eine ganz eigentümliche Pagode: ganz in strahlendem Weiss bildet sie eine perfekte Halbkugel und ist schon von weitem vom Sagain-Hill aus zu erkennen. Der Legende nach hat sie die Form einer „vollendeten Frauenbrust“ und wurde 1636 zum Gedenken an die Ernennung Avas zur königlichen Hauptstadt errichtet. Es ist ein überwältigendes Gefühl davor zu stehen, weil sie ein so ebenmässiges Bild bietet.
In der Abenddämmerung erreichen wir die Ubein-Bridge, mit 1,2 Km die längste Holzbrücke der Welt, ganz aus Teakholz gebaut steht sie seit über 200 Jahren am See Taunghtaman.

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Im warmen Licht der untergehenden Sonne stellt sie ein erhabenes Bauwerk dar, doch wenn man die 984 Pfeiler genauer betrachtet, erwartet man eigentlich ständig das Zusammenfallen der Brücke. Wir sind gerade noch fähig, ein kleines Abendessen zu uns zu nehmen und fallen dann ins Bett – voller Erwartung auf den morgigen Ausflug nach Mingun!

29.3.2002  Mingun

Nach dem Frühstück fährt uns eine Rikscha zum Pier. Die Rikschas sind schon ein wenig gewöhnungsbedürftig: die Standardausführung hat den Sitz neben dem Fahrer und zwar je einen nach vorn und einen nach hinten, entgegen den uns bekannten Ausführungen aus Thailand oder Indonesien, wo man entweder vor oder hinter dem Fahrer sitzt. Allerdings sind sie auch nicht so schön geschmückt.
Am Pier erwerben wir zwei Tickets für je 500 Kyat und haben noch etwas Zeit, das Treiben hier zu beobachten. Das Boot, das uns nach Mingun bringen soll, liegt schon bereit und wir müssen über ein grosses Fährboot steigen, um uns einen Platz in vorderster Reihe zu sichern. Die Fahrt dauert zwei Stunden und wir können in aller Ruhe das Leben am Ufer des Ayerawaddi betrachten – bis auf einmal unser Motor schlapp macht; beinahe hätten wir es kaum bemerkt, denn es wurde weder laut noch hektisch; unsere Bootsführer sind in aller Ruhe damit beschäftigt, den Fehler zu finden, aber es funktioniert nicht gleich, schnell kommt das zweite Boot herbei, Seile kreuzen die Rehling und schon hängen wir im Schlepp – perfekt! Kurz vor der Ankunft dann ein Aufschrei – der Motor läuft wieder! Wir werden abgekoppelt und erreichen mit eigener Kraft den Pier von Mingun.
Noch auf dem Fluss haben wir von weitem schon den wohl grössten Ziegelhaufen der Welt gesehen, nun stehen wir direkt davor!

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Ursprünglich sollte hier eine grosse Pagode – die Mingun Paya – entstehen, die Länge einer Grundseite beträgt immerhin 78m und sie sollte 150m hoch werden – doch als nach 30 Jahren Bauzeit das Werk zu einem Drittel fertig war, hat ein Erdbeben im Jahre 1838 sie völlig zerstört und nur einen massiven Ziegelhaufen zurückgelassen, der aber immerhin noch sehr imposant wirkt!
Die zweite nennenswerte Sehenswürdigkeit ist die grösste hängende Glocke der Welt (90 Tonnen!) – nur in Moskau soll eine noch grössere hängen, die jedoch einen Sprung aufweist.

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Ansonsten gibt es in Mingun natürlich wie überall in Burma noch weitere Pagoden, alle in strahlendem Weiss (allerdings nur von vorn – die Hinteransichten sind allesamt verfallen), aber die noch verbleibende Zeit verbringen wir lieber bei einer Nudelsuppe – aus der Tüte!
Zurück in Mandalay haben wir mal wieder ein Schlüsselerlebnis: Es ist flirrend heiss, auf weitere Unternehmungen haben wir bei dieser Hitze gar keine Lust mehr und so entschliessen wir uns, in dem kleinen Restaurant schräg gegenüber etwas zu trinken und dabei ein paar Karten zuschreiben. Wir haben natürlich damit gerechnet, dass wenigstens der Ventilator läuft, aber – der Strom! Also Fehlanzeige mit dem entspannten Schreiben, uns läuft der Schweiss in Ströhmen, selbst mit einem kalten Myanmar-Bier!
Zum guten Abschluss unseres Besuches in Mandalay genehmigen wir uns noch ein richtig gutes Eis in der berühmten Eisdiele Nylon Ice Cream Bar, ehe wir zurück ins Hotel gehen und schon mal unsere Rucksäcke für die Weiterfahrt vorpacken.

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