Mit 7,2 Millionen Einwohnern (Schätzung Juni 2009, ohne Vororte) ist Bangkok wahrlich eine Metropole. Entweder man liebt Bangkok oder man haßt die Stadt – dazwischen gibt es nichts.
Der Name der Stadt enthält in transkribierter Form 168 lateinische Buchstaben und ist der längster Ortsname der Welt:
„Stadt der Engel, große Stadt [und] Residenz des heiligen Juwels Indras [­Smaragd-Buddha­], uneinnehmbare Stadt des Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishnukarm gebaut wurde.“ Die Thais verwenden in der Regel die Kurzform Krung Thep (=Stadt der Engel).
Wer in der Khao San Road logiert, der Backpacker-Meile Bangkoks, hat einen perfekten Ausgangspunkt für die wichtigsten Wats und Tempelanlagen der Stadt (Achtung: das ist meine eigenen Meinung und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit!); von hier aus ist Vieles bequem zu Fuß oder im Zweifelsfall auch per Tuk-Tuk erreichbar; ansonsten kann man innerhalb weniger Minuten direkt zum Chao Praya River laufen und sich für wenige Baht mit einem der Expressboote vom Athit Pier zu weiteren Sehenswürdigkeiten bringen lassen.

Wer nur einen Zwischenstopp in Bangkok macht und daher wenig Zeit hat, kann dennoch einige der schönsten Tempel- und Parkanlagen in weniger als zwei Tagen genießen:

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Rund um die Khao San Road – Bangkok zu Fuß, mit TUK-TUK oder Expressboat

 

Großer Palast und Wat Phra Kaeo (Tempel des Smaragd-Buddha oder Temple of the Emerald Buddha)

Der Große Palast (oder Grand Palace, Königspalast) liegt am Ufer des Menam Chao Phraya (Menam heisst eigentlich nur Fluß); er besteht aus über 100 Gebäuden und ist von einer rund 1,9 Kilometer langen weißen, zinnbewehrten Mauer umfaßt. Das Gelände hat eine Gesamtfläche von mehr als 200 000 Quadratmetern. Am Eingang wird man höflich, aber bestimmt darauf hingewiesen, lange Hosen und schulterbedeckende Oberbekleidung zu tragen. Als ich 1994 das erste Mal hier war, trug ich Shorts und mußte mir einen mit schillernden Elefanten bedruckten Sarong um die Hüften schlingen, um hier Einlaß zu finden – ein Erlebnis, das mir nie wieder passiert ist, Shorts sind einfach tabu!
Der Wat Phra Kaeo beherbergt den sogenannten Smaragd-Buddha, der aber aus Jade gefertigt und die am meisten verehrte Buddha-Statue Thailands ist. Der Buddha ist etwa 75cm hoch und sitzt auf einem ca. 11m hohen Altar. Im Wechsel der Jahreszeiten (Heisse Jahreszeit, Kühle Jahreszeit und Regenzeit) wird der Emerald Buddha 3mal jährlich von Seiner Majestät dem König oder einem prinzlichen Stellvertreter in das entsprechende Gewand gekleidet. Dem Buddha wird nachgesagt, er bringe Legitimät und Wohlstand demjenigen, der ihn besitzt. Angeblich schützt er auch vor Epidemien.

Sanam Luang

Der Sanam Luang ist ein offener Park in Form eines großen Stadions; er liegt direkt gegenüber des Großen Palasts mit dem Wat Phra Kaeo. Früher fanden hier die Einäscherungszeremonien beim Tod von Mitgliedern der königlichen Familien statt. Heute dient der Platz der Bangkoker Bevölkerung als Picknickort und diversen Großveranstaltungen sowie der jährlich stattfinden Fußballspiele zwischen der Thammasat-Universität und der Chulalongkorn-Universität – seit 1934 haben diese Spiele Tradition.

Wat Mahathat

Der Wat Mahathat liegt direkt gegenüber des Sanam Luang; auf seinem Gelände befinden sich Mönchszellen, Büros, Schulen und weitere Verwaltungsgebäude. Bangkoks größter Amulett-Markt befindet sich direkt neben dem Wat – hier findet man Bilder von Seiner Majestät König Bhumipol, seiner Frau Königin Sirikit, Tempelbeigaben, Opfergaben, Thailandflaggen u.v.a.
Der Wat Mahathat beherbergt zudem ein Meditationszenter der buddhistischen Vipassana-Schule und ist auch für Ausländer zugänglich.

Wat Pho

Direkt gegenüber des Wat Arun und neben dem Königspalast liegt Wat Pho – bekannt durch den großen liegenden Buddha und die Thai-Massage-Schule. Der auf der Seite liegende Buddha ist 46m lang und 15m hoch und vergoldet; auf seinen Fußsohlen sind Perlmutt-Einlagen, die den Übergang von Buddha ins Nirvana (den Zustand höchster Glückseligkeit) veranschaulichen.
Auf dem Gelände befinden sich mehr als 1000 Buddha-Statuen und stellen damit die größte Sammlung Buddha-Statuen von Thailand dar. Neben der traditionellen Thai-Massage, die man hier sowohl lernen als auch genießen kann, ist Wat Pho ein wichtiges Zentrum thailändischer Medizin, in der man sich hier ebenfalls unterrichten lassen kann.
Der Eintritt beträgt 20 Baht und dient als Spende zur Erhaltung des Wat Pho, das Wat ist täglich zwischen 09:00h und 17:00h zugänglich. 

Wat Arun (Tempel der Morgenröte)

Der Wat Arun ist heute eines der Warzeichen Bangkoks; seine Pagode ist über 70m hoch und komlett mit einem Mosaik aus chinesischem Porzellan umhüllt – ein echtes Schauspiel von Farben und Lichtern, wenn die Sonne auf die Pagode fällt. Das Gelände rund um die Pagode wird heute als Tempel genutzt. Am Eingang erwarten die Besucher diverse Pappwände mit den unterschiedlichsten Motiven und manch ein Tourist nutzt die Gelegenheit, seine Lieben davor abzulichten, aber Achtung: Zumeist erscheinen dann blitzschnell die Inhaber dieser Wänder und verlangen eine Gebühr – gut, man wird davon sicher nicht arm, aber es kann schon ärgerlich sein. Wat Arun zeigt sich von seiner schönsten Seite während des Sonnenuntergangs und von der anderen Flußseite aus; zudem gibt es nach 21 Uhr eine tolle Lasershow, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Wat Arun ist von 07:00 – 17:00 geöffnet, der Eintritt kostet 50 Baht. Am einfachsten erreicht man Wat Arun vom Tien-Pier aus, die Überfahrt kostet 10 Baht. 

Wat Saket (Golden Mountain)

Zum Wat Saket gelangt man, wenn man die Thanon Ratchadamnoen Road über das Demokratie-Denkmal weiter bis zur kleinen Klong-Insel entlang läuft. Linkerhand sieht man dann schon den weithin sichtbaren Goldenen Chedi des Wat Saket.
Der Wat Saket liegt auf einem 81m hohen künstlich aufgeschütteten Berg; ursprünglich diente diese Stätte den Feuerbestattungen und als Grabstätte. Im Inneren wird eine Reliquie des ersten Buddha Siddharta Gautama verehrt. Zwischen schattigen Bäumen und dichtem Grün führt eine 318stufige Treppe bis zur oberen Plattform, von der aus man einen unbeschreiblichen Blick auf die Innenstadt Bangkoks hat – sofern der Smog es zuläßt.

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